- Solon
- Solon,griechisch Sọlon, athenischer Gesetzgeber, * Athen um 640 v. Chr., ✝ ebenda nach 561 v. Chr.; aus dem athenischen Königsgeschlecht (?) der Medontiden. Solon rief im Krieg gegen Megara zur Befreiung der Insel Salamis auf. 594 wurde er zum Archon und Schlichter in den sozialen und politischen Kämpfen zwischen dem athenischen Adel und den großenteils in Schuldknechtschaft geratenen Bauern gewählt. Solon verfügte eine allgemeine Schuldentilgung und die Abschaffung der Schuldknechtschaft, veranlasste eine Reform der Maße und Gewichte und verbesserte durch seine Gesetzgebung besonders das Familien- und Erbrecht. Die Bürgerschaft gliederte Solon auf der Grundlage der jährlichen Ernteerträge in vier Klassen: Pentakosiomedimnoi (»Fünfhundertscheffler«), Hippeis (»Ritter«) mit mindestens 300, Zeugiten mit mindestens 200 Scheffeln Getreide und Theten (Lohnarbeiter). Die beiden ersten Klassen stellten sich beritten, die dritte als Hopliten zum Heeresdienst. Archonten konnten nur Männer der obersten Klasse werden. Die Theten hatten nur das aktive Wahlrecht. Solon schuf ferner einen neuen Rat mit 400 Mitgliedern und ein Volksgericht (»Heliaia«). Später galt er als Begründer der athenischen Demokratie.Als Dichter erinnerte Solon in seinen Elegien seine Mitbürger an ihre Verantwortung für den Staat und rechtfertigte seine auf Ausgleich bedachte Politik. Vor der Tyrannis des Peisistratos, die er noch erlebte, soll Solon vergeblich gewarnt haben. Später wurde Solon zu den sieben Weisen gezählt und mit dem Lyderkönig Krösus in Verbindung gebracht. - Biographie von Plutarch.H. Fränkel: Dichtung u. Philosophie des frühen Griechentums (31969, Nachdr. 1976);C. Mossé: Le mythe de S. et la démocratie athénienne, in: Annales. Économies, sociétés, civilisations, Jg. 34 (Paris 1979);
Universal-Lexikon. 2012.